„Rechner aus, Handy weg“
Kalbitzer, 41, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er leitet die Stressambulanz der Oberberg Tagesklinik in Berlin und hat zuvor an der dortigen Charité Universitätsklinik zum Thema Internet und psychische Gesundheit geforscht.
SPIEGEL: Herr Kalbitzer, viele Menschen werden jetzt Wochen oder gar Monate zu Hause verbringen müssen. Was kann man tun, um sich nicht eingesperrt zu fühlen?
Kalbitzer: Für Familien, die jetzt viel Zeit miteinander verbringen, ist es wichtig, dass jeder einen Rückzugsraum hat. Am besten ein eigenes Zimmer, zur Not tun es auch Badezimmer oder Balkon. Lebt man allein, ist es wichtig, zum Beispiel über soziale Medien Kontakt zu anderen Menschen zu halten, um nicht das Gefühl zu haben, in den eigenen vier Wänden gefangen zu sein.
SPIEGEL: Wie sollte man die Zeit daheim am besten verbringen?
Kalbitzer: Es ist wichtig, Struktur in den Tag zu bekommen, sonst weiß man nicht mehr, wann er anfängt und endet. Man bekommt das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Dazu gehört, dass man unter der Woche gemeinsam aufsteht, sich anzieht und frühstückt. Auch die Kinder müssen sich beschäftigen, Schularbeiten machen und im Haushalt helfen.
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[Zum ganzen Interview (Paywall)].